„Stille-Nacht“ das magische Gewinnspiel

6 Autorinnen, 6 Geschichten und ein Gewinnspiel bis zum 6.12., bei dem es je ein Exemplar von 6 „Stille Nacht“-Anthologien zu gewinnen gibt. Tanja Heitmann, Gesa Schwartz, Anika Beer, Michaela F. Hammesfahr, Nora Melling, & ein „special guest“ laden zu einer winterlichen Reise durch Zeichnungen, Gedichte oder auch Szenen ein, die mit ihren Geschichten aus „Stille Nacht“ verbunden sind. Außerdem treiben sich Weihnachtswichtel herum und geben ein verspieltes Zahlrätsel auf. Wer die Zahl herausfindet und sie bis zum 6. Dezember 2011 an stille-nacht-verlosung@gmx.de schickt, kann an der Verlosung teilnehmen.

Die rotbemützen Weihnachtswichtel beginnen ihr Abenteuer auf dem Blog von Tanja Heitmann.

Wichtelabenteuer, Teil 3

Der silberne Wolf führte die Wichtel zu einer weihnachtlich geschmückten Einkaufsstraße. Gerade waren sie den Füßen einer eiligen jungen Frau ausgewichen, da mussten sie den Kopf einziehen, weil ein dicker Mann eine Tragetasche voller Geschenke über sie schwenkte. Aus dieser Plastiktüte drangen Wichtel-Hilfeschreie! Sie rollten dem Mann eine Portion gebrannte Maronen vor die Füße, so dass er stolperte und die Tüte fallen ließ. Dann halfen sie sieben verstörten Wichteln aus einer Spielwarenverpackung. Schnell fassten sich alle …?.. kleinen Wichtel an den Händen, und rannten wie von fiesen Flatterdämonen gehetzt weiter zur Homepage von Michaela Hammesfahr.

Als kleines Extra gibt es auf dieser Seite eine Vorabszene zu meiner Kurzgeschichte „Raunächte“

Elodie plant Weihnachten

„Nein, ich war nicht auf Hendriks Party“, sagte Elodie, nippte an ihrem Kaffe und verbrannte sich den Mund. Natürlich, sie hatte nie die Geduld, den Kaffee abkühlen zu lassen. Elodie saß sonst nie während der Schulzeit im Starbucks. Und wären diesmal diese Freistunden nicht gewesen…
Saskia schob ihre langen Haare zurück. „Die war todescool! Du solltest endlich auch mal auf Partys gehen, Wickie.“
„Ich hatte besseres zu tun! Ich habe die Extraaufgabe für Physik gemacht“ gab Elodie genervt zurück. Sie hasste ihren Grundschul-Spitznamen.
Miriam kontrollierte im kleinen Spiegel ihren Lippenstift und zupfte eine Strähne ihrer Kurzhaarfrisur in die Stirn.
„Du bist doch schon supergut in Physik!“
„Man kann nie genug Punkte haben. Meine Eltern erwarten ein gutes Abitur von mir, das wisst ihr doch.“ Wussten sie es? Vielleicht auch nicht. Elodie war mit Miriam und Saskia nicht wirklich befreundet. Außerdem wohnte Elodie als eine der wenigen in ihrem Jahrgang nicht mehr zu Hause.

„Habt ihr schon eure Geschenke?“, fragte Saskia.
„Nein“,  sagte Miriam. „Sollen wir morgen zusammen shoppen gehen?“
Elodie schüttelte den Kopf. „Ich nicht. Ich habe die meisten Geschenke schon im Internet bestellt. Für die anderen habe ich mir eine genaue Liste gemacht, in welchen Läden -“
„Elodie! Hör auf“, stöhnte Miriam. „Weißt du was? Dir fehlt ein schicker junger Mann an deiner Seite. Du hast ja überhaupt kein Privatleben!“
„Ich brauche keinen Freund!“

Miriam grinste und sah dabei mit ihrem dunklen Kurzhaarschnitt fast wie ein Kobold aus. „Elodie, gib mal deine Hand.“
Elodie stellte ihren Kaffee ab und streckte ihre Hand zu Miriam über den Tisch.  „Warum?“
„Die Linke!“ Miriam griff Elodies linke Hand und drehte sie mit der Handfläche nach oben. „Auf Hendriks Party war ein Mädchen, die wahrsagen konnte und die hat mit gezeigt, wie es geht. Guck, da ist deine Schicksalslinie. Hmm, das ist ja so ein Zickzack drauf, ich habe keine Ahnung, was das bedeutet. Hier, da lese ich, dass plötzlich zu viel Geld kommen wirst, Elodie.“
„Heißt das, sie wird was erben?“, frage Saskia.
Miriam nickte. „Sowas oder im Lotto gewinnen, denke ich mal. Jedenfalls sehe ich einen ganzen Berg Geld. Lasst mich weiter machen, wir wollen doch wissen, wie es um Elodies Liebesleben steht.“ Die Dunkelhaarige knickte die Hand und strich mit den Fingern über die Haut. „Klar, deine Kopflinie ist lang und ausgeprägt. Ich kenne niemanden, der so nach dem Verstand lebt wie du. Aber das da, das kurze Fältchen am kleinen Finger, das ist die Liebeslinie.“
„Und?“ wollte Saskia wissen.
„Elodie, du wirst einen tollen Mann kennen lernen, glaub mir. Und zwar genau am“ – Miriam bog an Elodies kleinem Finger herum, als wollte sie ausprobieren, ob er auch wirklich fest angewachsen war  – „23. Dezember.“
Elodie zog ihre Hand weg. „Aus den Handlinien die Zukunft lesen ist doch totaler Unfug.“
„Doch! Bestimmt! Gehst du schon?“
„Ich nehme mir noch einen Cookie für den Rückweg mit. Und außerdem: Am 23. Dezember habe ich keine Zeit, tolle Männer kennen zu lernen, da stehen bei mir Weihnachtseinkäufe auf dem Programm, “ erkläre Elodie. Sie ging zur Theke, bestellte ihren Cookie und schob einen 20 € Schein über den Tresen.
„Tut mir leid, ich habe gerade kaum noch Wechselgeld!“, entschuldigte sich die Verkäuferin und zählte Elodie Kleingeld auf die Theke. Euros und vor allem Cents. Einen ganzen Haufen Kleingeld.
„Siehst du, es fängt schon an!“, grinste Miriam.