NaNoWriMo 2013 – Rückblick

2013-Winner-Facebook-CoverJetzt habe ich also NaNoWriMo „gewonnen“. Ich habe mehr als 50.000 Wörter in einem Monat geschrieben. Das bedeutet, sich jeden Tag hinzusetzen und zu schreiben. Wenn es noch nicht gereicht hat, zurück an den Schreibtisch, noch mal hinsetzen und notfalls abends nach dem Abendessen noch mal, so lange, bis dieser verflixte Tageswörterzähler bei Erreichen der 1667 Wörter endlich grün wird.  Am nächsten Tag das gleiche. Und was habe ich davon? Tja. Vielleicht war alles unnütze Zeitverschwendung? Vielleicht kann ich gar nicht schreiben, vielleicht werde ich nie wieder ein Buch veröffentlichen, vielleicht war es nur reines Glück, dass die Schattenblüten-Trilogie gedruckt wurde vielleicht….

Was habe ich denn nun wirklich von meiner Teilnahme am NaNoWriMo – außer den schmerzenden Händen vom vielen Tippen natürlich?

2013-Winner-Vertical-BannerEinen Monat lang konnte ich mich mitreißen lassen von der Euphorie, die über 300.000 Menschen weltweit verbreitet haben. Einen Monat lang haben die Zweifel in meinem Kopf (siehe oben) mal die Klappe gehalten. Und jetzt, am Ende des NaNo-Experiments habe ich ein neues Manuskript, zwar struppig und mit ein paar kleinen und größeren Schlaglöchern im Erzählfluss, aber unverkennbar ein Manuskript. 52737 Wörter, von denen ich die meisten in den ersten 25 Novembertagen geschrieben habe. Ich hätte nie gedacht, dass das tatsächlich so schnell geht, ehrlich nicht. Demnächst muss ich mich also ans Stopfen der Löcher, ans Bügeln der Knitterfalten im Text und am Ende ans Hochglanzpolieren machen. Aber erst einmal steht Weihnachten vor der Tür, eine gute Zeit das Manuskript ruhen zu lasen und Abstand zu gewinnen. Und dann, im nächsten Frühling, wenn es fertig überarbeitet ist, dann kann mein NaNo-Manuskript die Reise durch die Verlage antreten. Und mit etwas Glück wird dann ein Buch aus dem, was ich da geschrieben habe im November.

Zweitens habe ich endlich das Planen gelernt. Weil ich ja, den Regeln nach, erst genau am ersten November mit dem eigentlichen Schreiben des Textes anfangen sollte, hatte ich die Zeit vorher zum planen genutzt. Das heißt, ich hatte zum ersten Mal aufgeschrieben, was ich schreiben wollte. Und zwar alle Beschreibungen für alle Menschen die in der Geschichte vorkamen und alle Szenen. Nicht nur die ersten paar Szenen am Anfang, in der Hoffnung, dass mir die weiteren Szenen dann schon beim Schreiben einfallen würden. Alle! (Okay, ein paar sind mir dann trotzdem zusätzlich noch beim Schreiben eingefallen, aber das ist ja auch in Ordnung so.) Und, ja, es macht das Schreiben wirklich einfacher, besonders, wenn man sich zu Beginn jeder Szene noch mal überlegt, was man eigentlich schreiben will. Fazit wäre sozusagen, dass ich offenbar insgesamt schneller schreibe, wenn ich NICHT schreibe. Jedenfalls wenn ich nicht gleich mit der ersten vagen Idee im Kopf drauflos schreibe, sondern stattdessen erst einmal vernünftig plane.

Und da wäre noch ein Drittes, was ich als „Gewinnerin“ vom NaNo 2013 mitnehme: Ich durfte das Schreib-Programm „Scrivener“ zum halben Preis kaufen. Diese Chance habe ich natürlich, neugierig wie ich bin, genutzt. Scrivener, heißt es, erleichtert die Planung einer Geschichte und hilft, die Übersicht über ein Manuskript zu behalten. Ich hoffe also darauf, in Zukunft keine Zettel mit Szenenideen mehr an meine Tür zu kleben, sondern virtuelle Zettel auf einer virtuellen Pinnwand herumschieben zu können. Mehr zu Scrivener werde ich aber erst erzählen, wenn ich es auch getestet habe.

Für mich hat sich der NaNoWriMo auf jeden Fall gelohnt!

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