Schaffe ich eine Rohfassung für einen neuen Roman in nur einem Monat? Heute, am letzen Tag vor dem Start, sind auf www.NaNoWriMo.org fast 200.000 Menschen weltweit angemeldet, die sich im die gleiche Frage stellen.
letztes Mal habe ich von den Zetteln mit Szenen berichtet, die an meiner Zimmertür kleben. Sie kleben da übrigens immer noch, sie haben sich sogar vermehrt.
Nun bin ich schon einen großen Schritt weiter. Inzwischen habe ich von einer lieben NaNo-Mitstreiterin einen Planungs-Spreadsheet in Form von Ecxel-Tabellen als Planungshilfe gemailt bekommen. (Lieben Dank, falls du das hier liest, Steffi!) Meine Figuren haben dort bequem Platz genommen, mir mitgeteilt, welche Größe und Haarfarbe sie sich wünschen und wie sie zueinander stehen. Im Gegenzug habe ich in der nächsten Tabelle den Figuren verraten, welche Probleme sie zu lösen haben werden, wie sich ihre Beziehungen zueinander ändern und wer sich in wen verliebt. Bisher hat sich noch niemand beschwert. Eine meiner Figuren weigert sich allerdings bisher, über ihre Probleme zu reden. Ich habe ihr schon verschiedene Punkte in meiner Szenenfolge (nocheine Tabelle) angeboten, aber nichts davon gefällt ihr. Ich glaube, sie schämt sich. Vielleicht kann ich sie im Laufe des Schreibprozesses überreden, wenn sich die anderen Figuren nach und nach offenbaren, wird sie schon irgendwann reden.
Womit wir beim Schreiben wären. Genau gesagt, beim schnell und viel schreiben, denn in meinem bisherigen Tempo schaffe ich die 50.000 Wörter in 30 Tagen sicher nicht. Dazu habe ich mir das eBook „2k to 10k. Writing Faster, Writing Better, and Writing More of What You Love” von Rachel Aaron gekauft. 10.000 Wörter pro Tag, das würde ich auch gerne schaffen – dann hätte ich mein NaNo-Ziel in fünf Tagen erreicht! Es wäre schon schön, wenn ich die 2.000 Wörter schreiben könnte, die bei Rachel Aaron der Ausgangswert sind. Inzwischen habe ich ihr Buch zweimal durchgelesen. Ihre Tipps sind offenbar auch für Schreibschnecken anwendbar, also sind es wirklich gut angelegte 89 Cent. Die Haupterkenntnis für mich ist, dass man offenbar wirklich wesentlich schneller schreibt, wenn man vorher weiß, was man schreiben will. Und das weiß ich ja jetzt.
Okay, als mache ich noch schnell eine Checkliste vor dem Start.
Ich habe einen Plot, Einen Szenenplan, Eine Übersicht über meine Personen. Außerdem habe ich ein Heft, in das ich meine Schreibfortschritte eintragen kann und sogar Aufkleber, mit denen ich mich belohnen kann, wenn ich brav mein Scheibpensum erreiche. Für 1.000 Wörter gibt es ein Herzchen und einen Marienkäfer für das erreichen des Tagespensums.
Dazu eine Schachtel mit meinem Lieblingstee. Musik ist auf dem Computer gespeichert.
Noch ein paar Stunden bis Nano.