Hannas Weihnachtskekse (aus: Nachtkrähen)

NachtkrähenEBook kleinHeute nachmittag hatten wir den Lebkuchen für das Weihnachtsgebäck angerührt. Lebkuchenteig musste lange durchziehen, darum durfte man nicht zu spät damit beginnen. Wir machten das jedes Jahr auf die gleiche Weise, meine Mutter und ich. Familientradition, nach dem gleichen Rezept hatte schon meine Mutter mit ihrer Mutter Lebkuchen gebacken und ihre Mutter vor ihr.
Jetzt stand eine abgedeckte Teigschüssel auf dem Küchenschrank und meine Eltern waren weggefahren, um den Abend bei Freunden zu verbringen.
Ich blieb allein in der Wohnung zurück, saß auf meinem Bett, die Knie angezogen, in mich zusammengerollt und hörte über Kopfhörer Musik. Die Augen hatte ich geschlossen. Dass es draußen schon dunkel war, wusste ich auch so. Ich hasste die Novemberdunkelheit. Ich hasste es, wie sie ins Haus gekrochen kam und sich dort in Ecken und Winkeln breitmachte und sich auch von der stärksten Lampe nicht restlos vertreiben ließ. Dunkelheit hatte mir schon immer Angst gemacht, doch seit ich mich nachts in einen Vogel verwandelt hatte, hasste ich sie noch mehr.

Aus: Nachtkrähen, Kapitel 10

Unfall oder Mord? Macht Liebe wirklich blind? Fragen, Geheimnisse und Gefahr

Die ersten Rezensionen für „Deal mit Dorian“ sind da! Besonders gut hat mir diese 4/5-Sterne- Rezension von Jenny gefallen, weil sie so ausführlich ist. (Ich darf sie mit JennysEinverständnis hier wiedergeben).
Liebe macht blind..
Deal mit Dorian! Klingt erstmal etwas fragwürdig und dann beginnt es an einer Schule, einem Gymnasium, mitten in Berlin. Am Anfang war ich ein bisschen genervt, es kam mir vor wie eine von diesen amerikanischen Highschool-Geschichten, wo der tolle Baseballchamp sich einen derben Scherz mit dem intelligenten Strebergirl erlaubt. Ich stellte mich auf einen Kampf durch das Buch ein, dass ich so aufgeregt ersehnt hatte zu lesen. Doch dann kam es doch ganz anders.. Unfall oder Mord? Macht Liebe wirklich blind? Fragen, Geheimnisse und Gefahr weiterlesen

NaNoWriMo 2014 – geschafft!!!!

Winner-2014-Web-BannerDas war es. Der NaNoWriMo 2014 wäre geschafft. Holprig und gerade so, aber auch in diesem Jahr habe ich im November die geforderten 50.000 Wörter geschrieben. Eine neue Geschichte ist entstanden, oder besser gesagt, der Rohbau dazu. Aber, wie sagt schon Titus Müller, unter anderem in seinem Buch „Vom Abenteuer, einen Roman zu schreiben“?: „Habe ich schon erwähnt, dass das größte Geheimnis des Schreiben ist, dass man dranbleibt, weitermacht, nicht aufgibt? Ein schlechtes Manuskript kann man am nächsten Tag überarbeiten. Ein leeres Blatt Papier nicht.“ Nun, ich muss noch viele, viele Tage überarbeiten, denke ich, bevor ich die Geschichte von Hanna und der Krähe veröffentlichen kann. Aber ein leeres Blatt habe ich wengistens nicht mehr. (Und wen es interessiert: Den Spruch von Titus Müller habe ich ausgedruckt bei mir an der Wand hängen.)

Darum wird es in dem Roman gehen:  Hanna begegnet nach einem heftigen Streit mit ihrem Freund nachts auf der Straße einem geheimnisvollen Fremden. Als er sie vor einer Gefahr rettet, ahnt sie noch nicht, das der sich in eine Krähe verwandeln kann. Und noch weniger ahnt sie, dass sie selbst bald das aufregende und gefährliche Leben der Nachkrähen, wie sich diese Gestaltwandler nennen, genauer kennen lernen wird als ihr lieb ist. DIe Geschichte wird wahrscheinlich in und über Berlin spielen.

Dass ich mit dem Endergebnis nicht so zufrieden war, lag hauptsächlich an der mangelnden Vorbereitung. Ich hatte einfach zu wenig über die entstehende Geschichte nachgedacht. Der neue Roman braucht zwei Handlungsstränge. Einer ist die Liebesgeschichte zwischen Hanna und Nicolas, den hatte ich ganz gut im Griff. Die Probleme, die die beiden zu bewältigen haben, entstehen aus dem zweiten Handlungsstrang. Da liegt noch viel Arbeit vor mir. Es ist wichtig, sich ganz genau zu überlegen, was der Antagonist, also der Böse im Hintergrund, der die Hauptfiguren bedroht, eigentlich will. Man vergisst das gerne, wenn der Antagonist nicht direkt in Erscheinung tritt. So ist mein zweiter Handlungsstrang im Moment eigentlich noch gar kein Strang, sondern es sind nur ein paar zusammenhanglose Ereignisse. Hier werde ich in den nächsten Wochen die Hauptarbeit haben. Aber, was solls, ich habe ja auch erst 30 Tage an der Geschichte geschrieben.

Mit der Liebesgeschichte zwischen Hanna und Nicolas bin ich schon recht zufrieden. Meine Lieblingsstelle im Moment ist die hier:

„Was ist, wenn ich abstürze?“, fragte ich.
„Du stürzt nicht ab“, sagte er.
„Woher willst du das wissen? Hier oben gibt es nicht mal ein Geländer.“
„Ganz einfach: Wenn du rutschst, wenn du wirklich über die Kante rutschst,
dann breitest du einfach die Flügel aus und fliegst.
Und ich fliege mit dir.“

NaNoWriMo 2014

Die Rohfassung eines neuen Romanes zu schreiben ist ein Abenteuer. Doch wie die meisten Abenteuer ist es nur in der Rückschau spannend. Dann nämlich, wenn man die langweiligen Passagen, die Strapazen und die MoNaNo 214 Heft Fotomente, in denen man einfach nicht wusste, wie es weiter gehen soll, weglässt. Jedes Jahr im November tun sich weltweit Autoren und welche die noch nicht wissen, dass sie welche sind, zusammen, und überwinden diese Strapazen gemeinsam. Vor einem weißen Bildschirm zu sitzen ist nicht halb so schlimm, wenn man weiß, dass es gleichzeitig es noch tausende andere tun. Und auch die „nicht so tollen“ Sätze, die leider die einzigen sind, die einem einfallen, schreibt man auf, weil man sonst die geforderte Anzahl von 1667 Wörtern pro Tag nicht voll bekommt. Natürlich konnte ich mir diese Gelegenheit, relativ schmerzfrei in den Besitz einer nagelneuen Romanrohfassung zu kommen, auch in diesem Jahr nicht entgehen lassen.

Mein Nanowrimo-Projekt in diesem Jahr soll wieder, wie schon Schattenblüte, romantische Fantasy werden. Meine Hauptfigur wird auf einen Mann treffen, der sich in eine Krähe verwandeln kann. Denn, wenn schon Gestaltwandler, warum dann nicht auch einer der Fliegen kann? Passend zu der Grundidee habe ich tolle Sticker bei zazzle gefunden und schon vor einer Weile bestellt. Jetzt kann ich mich an jedem Tag, an dem ich die 1667 Wörter schaffe, mit einem so tollen runden Aufkleber belohnen. Die Aufkleber kommen, wie schon im letzten Jahr, in das NaNoWriMo-Heft. Darin kann ich täglich meinen Schreibfortschritt festhalten. Und für jede erreichte tausend Wörter gibt es ein Herzchen.

Nano 2014 Schreibkiste FotoNeu in diesem Jahr ist meine Schreibkiste. Da ich mit dem NaNoWriMo-Projekt des letzten Jahres noch nicht ganz fertig bin, muss ich also ab und an zwischen den beiden Geschichten hin und her wechseln. Es gibt also für jede Geschichte eine Pappkiste, die so groß ist, dass alles hineinpasst, was zu der jeweiligen Geschichte gehört. Notizzettel, A4-Ausdrucke, das NaNo-Heft, Bücher zum Thema, Gegenstände die mich inspirieren, einfach alles. Früher habe ich versucht, alles was zu einer Geschichte gehört, in einem Ordner abzuheften. Doch dann scheiterte ich regelmäßig an abgerissenen Zettelchen, auf denen ich schnell eine superwichtige Idee notiert hatte, Broschüren zum Thema und Ähnlichem. Ich glaube ich werde noch eine Weile bei meinen Schreibkisten bleiben. (Falls es euch interessiert: Meine sind von Ikea.)

So. Und jetzt werde ich mal meine Krähen-Schreibkiste öffnen und loslegen mit der Geschichte von Hanna, die Nicolas trifft. Auch wenn die Hauptfiguren bestimmt zwischendurch zigmal den Namen ändern werden.

Unsere „Engel“ – Lesung auf der Buchmesse Leipzig 2014

Am 15.März 2014, einem Samstag, durfte ich zusammen mit Jessica und Diana Itterheim auf der Buchmesse lesen. Wer schon mal am Samstag auf der Buchmesse in Leipzig war, weiß, wie voll es dort an diesem Tag ist. Leider waren nicht nur die Hallen voll, das hatten wir erwartet, sondern auch die Straßen auf dem Weg dorthin, so dass wir später eintrafen als wir geplant hatten. Wir, das waren in diesem Falle meine Freundin Ulrike, die auch die Fotos gemacht hat, und ich. Schnell stürmten wir in Halle fünf und suchten den Stand der HTWK, an dem die Lesung stattfinden sollte. Dort warteten Jessica und Diana Itterheim schon ungeduldig. Diana Itterheim hatte aus Trailern und Buchcovern mit PowerPoint einen tollen Hintergrund erstellt. Jessica sah mit ihrem Engelskostüm wieder einmal umwerfend aus. Leipzig Publikum kleinDas Publikum wartete. Leipzig Lesung klein
Was soll ich sagen? Wir wurden liebevoll anmoderiert, lasen aus unseren Büchern, Fluch der Engel und Schattenblüte, die Mikrofone fielen nicht um, keiner bekam einen Hustenanfall und das Licht fiel auch nicht plötzlich aus. Stattdessen hatten wir ein wunderbares Publikum, das gebannt zuhörte. Hatte ich mir zuerst noch mit solchen Sprüchen wie „Augen zu und durch“ selbst Mut gemacht, wurde meine Nervosität mit jedem Satz weniger und es fing an, richtig Spaß zu machen. Besonders gut gefallen hat mir auch, anschließend noch ein wenig mit den Leserinnen zu plaudern, die ich bisher nur aus dem Internet kannte. Und ich durfte Jenny – die Frau mit dem Tattoo – endlich persönlich kennen lernen.Leipzig mit Jenny, winzig

Anschließend schlenderten wir noch ein wenig über die Messe, guckten uns die neusten Bücher unserer Lieblingsverlage an und ließen den Tag mit einem Glas Sekt bei den Selfpublishern, die unter dem Motto „All for Love“ zu einem Meet and Greet geladen hatten, ausklingen.

Schön wars. Sehen wir uns im nächsten Jahr wieder?

Jennys Schattenblüten-Tattoo – Eine Entstehungsgeschichte

Eines Morgens wurde mir bei facebook ein Beitrag angezeigt, aus dem ich erfuhr, dass Jenny Minusch in ihrem Blog nicht nur die Schattenblüten-Trilogie sehr gelobt hatte, sondern dass sie sich tatsächlich ein Bild der Schattenblüte in die Haut tätowieren lassen hat. Ich war vollkommen sprachlos und nahm sofort Kontakt zu Jenny auf. Es stimmt tatsächlich. Weil mir diese Geschichte so ganz und gar unglaublich vorkam, habe ich Jenny gebeten, sie selbst zu erzählen. Hier ist sie nun, die Geschichte von Jennys Schattenblüten-Tattoo:

Jenny Migusch 2 kleiner 077

Eine ganz besondere Entstehungsgeschichte..

Ich liebe Bücher und ich liebe es meine Tattoos selbst zu entwerfen, denn nur dann sind sie einzigartig. Dabei lasse ich mich von allem inspirieren was mir in meinem Leben begegnet – und vor etwas mehr als einem Jahr begegnete mir ein ganz besonderes Buch. Schattenblüte – Die Verborgenen!
Die Idee für ein Tattoo zu diesem Buch kam schon sehr bald nachdem ich es aus gelesen hatte, doch es sollte noch lange dauern bis sich daraus ein richtiges Bild ergab was man auch als Tattoo umsetzen konnte.

Jedes Mal wenn ich das Buch las – und später dann auch das Zweite -, geisterte dieser Plan in meinem Kopf herum und wollte in die Tat umgesetzt werden. Doch ich schaffte es einfach nicht ein Bild in meinem Kopf zu formen, weil da so viele Ideen waren die für mich zum Buch gehörten und wichtig waren. Aufjedenfall zum Beispiel wollte ich die Blüte mit einbauen, da sie auch eine meiner Lieblingsblumen darstellt und dann noch in schwarz war, was sich immer in meiner Kleidung wieder spiegelt und eine große Rolle in meinem Leben spielt. Aber da war noch so viel mehr, was ich toll fand..

Natürlich wollte ich auch die Wölfe einbringen und irgendwann dann auch eine Verbindung zu den Engeln, doch ich wollte einfach keine Engelsflügel und war nach einer Weile dann doch wieder frustriert und legte alles wieder auf Eis.

Ich sprach mit meiner besten Freundin über die Bücher, weil sie mich nach dem Buch fragte was ich während des letzten Jahres so begeisternd gelesen hatte und wieder kam der Tattoo-Geist aus dem Hintergrund hervor. Mittlerweile war es Herbst geworden und der letzte Band der Schattenblüte-Trilogie stand kurz vor dem Erscheinen. Natürlich war ich neugierig, wie ein kleines Kind auf sein Weihnachtsgeschenk, wie die Geschichte wohl zu einem Ende kommen würde und war über glücklich als ich den letzten Band endlich in Händen hielt.

Als ich es las entwickelte sich langsam endlich eine konkrete Idee zu meinem lang ersehnten Tattoo! Ich wollte die Blüte im Vordergrund haben, groß und präsent und ich wollte einen Wolf im Wolfskreis haben, denn ich liebte diese Stellen am meisten – sie strahlen eine unglaubliche Macht aus, die mich fasziniert.

Also setzte ich mich wieder mit Stift und Papier an die Arbeit und zum ersten Mal, seit mir die Idee vor einem Jahr kam, brachte ich die ersten Bleistiftstriche zu Papier..

Auf meinem Bett herschte ein regelrechtes Chaos – kreatives Chaos natürlich^^ Vor mir lagen unzählige Skizzen erster Blüten, Wölfe, Federn, Raben und Blättern und natürlich auch die Bücher, die mir so ans Herz gewachsen waren.

Immer wieder verwarf ich einige Ideen, las einige Passagen in den Büchern nach und hatte dann nach ca. einer Woche die Blüten fertig, so dass sie mir wirklich gefielen. Doch dann war ich wirklich am verzweifeln, denn mir wollte einfach kein Wolf gelingen, der aus meinen Blüten heraus heulte.

Ich dachte mir, dass es perfekt wäre, wenn der Wolf aus den Schattenblüten heraus käme und sein Lied sang – so sollte mein Tattoo aussehen und nicht anders! Ich heulte mich bei meiner besten Freundin aus, weil ich einfach nicht mehr wusste wie ich es umsetzen sollte und sie hat sich sofort an die Arbeit gemacht. Ohne sie wäre ich in der Situation wirklich aufgeschmissen gewesen, denn sie war es, die schließlich eine Vorlage für meinen Wolf im Internet fand und mir zu schickte.

Endlich hatte ich eine Vorlage nach der ich zeichnen konnte und es gelang mir endlich das letzte Teil des Puzzels hinzuzufügen und mein Tattoo zu vollenden!

Bild1 Zeichnung
Bild1 Zeichnung

Mit meiner Zeichnung ging ich dann zu meiner Tattowiererin, die dem Tattoo einen letzten Feinschliff verpasste und es dann ENDLICH auf meine Haut brachte.

Ich danke dir, Jenny, für diesen Bericht.

 

NaNoWriMo 2013 – Rückblick

2013-Winner-Facebook-CoverJetzt habe ich also NaNoWriMo „gewonnen“. Ich habe mehr als 50.000 Wörter in einem Monat geschrieben. Das bedeutet, sich jeden Tag hinzusetzen und zu schreiben. Wenn es noch nicht gereicht hat, zurück an den Schreibtisch, noch mal hinsetzen und notfalls abends nach dem Abendessen noch mal, so lange, bis dieser verflixte Tageswörterzähler bei Erreichen der 1667 Wörter endlich grün wird.  Am nächsten Tag das gleiche. Und was habe ich davon? Tja. Vielleicht war alles unnütze Zeitverschwendung? Vielleicht kann ich gar nicht schreiben, vielleicht werde ich nie wieder ein Buch veröffentlichen, vielleicht war es nur reines Glück, dass die Schattenblüten-Trilogie gedruckt wurde vielleicht….

Was habe ich denn nun wirklich von meiner Teilnahme am NaNoWriMo – außer den schmerzenden Händen vom vielen Tippen natürlich?

2013-Winner-Vertical-BannerEinen Monat lang konnte ich mich mitreißen lassen von der Euphorie, die über 300.000 Menschen weltweit verbreitet haben. Einen Monat lang haben die Zweifel in meinem Kopf (siehe oben) mal die Klappe gehalten. Und jetzt, am Ende des NaNo-Experiments habe ich ein neues Manuskript, zwar struppig und mit ein paar kleinen und größeren Schlaglöchern im Erzählfluss, aber unverkennbar ein Manuskript. 52737 Wörter, von denen ich die meisten in den ersten 25 Novembertagen geschrieben habe. Ich hätte nie gedacht, dass das tatsächlich so schnell geht, ehrlich nicht. Demnächst muss ich mich also ans Stopfen der Löcher, ans Bügeln der Knitterfalten im Text und am Ende ans Hochglanzpolieren machen. Aber erst einmal steht Weihnachten vor der Tür, eine gute Zeit das Manuskript ruhen zu lasen und Abstand zu gewinnen. Und dann, im nächsten Frühling, wenn es fertig überarbeitet ist, dann kann mein NaNo-Manuskript die Reise durch die Verlage antreten. Und mit etwas Glück wird dann ein Buch aus dem, was ich da geschrieben habe im November.

Zweitens habe ich endlich das Planen gelernt. Weil ich ja, den Regeln nach, erst genau am ersten November mit dem eigentlichen Schreiben des Textes anfangen sollte, hatte ich die Zeit vorher zum planen genutzt. Das heißt, ich hatte zum ersten Mal aufgeschrieben, was ich schreiben wollte. Und zwar alle Beschreibungen für alle Menschen die in der Geschichte vorkamen und alle Szenen. Nicht nur die ersten paar Szenen am Anfang, in der Hoffnung, dass mir die weiteren Szenen dann schon beim Schreiben einfallen würden. Alle! (Okay, ein paar sind mir dann trotzdem zusätzlich noch beim Schreiben eingefallen, aber das ist ja auch in Ordnung so.) Und, ja, es macht das Schreiben wirklich einfacher, besonders, wenn man sich zu Beginn jeder Szene noch mal überlegt, was man eigentlich schreiben will. Fazit wäre sozusagen, dass ich offenbar insgesamt schneller schreibe, wenn ich NICHT schreibe. Jedenfalls wenn ich nicht gleich mit der ersten vagen Idee im Kopf drauflos schreibe, sondern stattdessen erst einmal vernünftig plane.

Und da wäre noch ein Drittes, was ich als „Gewinnerin“ vom NaNo 2013 mitnehme: Ich durfte das Schreib-Programm „Scrivener“ zum halben Preis kaufen. Diese Chance habe ich natürlich, neugierig wie ich bin, genutzt. Scrivener, heißt es, erleichtert die Planung einer Geschichte und hilft, die Übersicht über ein Manuskript zu behalten. Ich hoffe also darauf, in Zukunft keine Zettel mit Szenenideen mehr an meine Tür zu kleben, sondern virtuelle Zettel auf einer virtuellen Pinnwand herumschieben zu können. Mehr zu Scrivener werde ich aber erst erzählen, wenn ich es auch getestet habe.

Für mich hat sich der NaNoWriMo auf jeden Fall gelohnt!

Self-Publisher-Stammtisch in Berlin

Abendmahl ohne Leonardo 1414719_1397869617120012_533472459_nBücher werden von Verlagen gemacht. Normalerweise. Als Autorin verfasst man den Inhalt, die Agentin vermittelt an einen Verlag, der Rest der Buchherstellung liegt in den Händen des Verlages. Lektorinnen kümmern sich um Lektorat und Redaktion, die Herstellungsabteilung bringt alles in ein hübsches Seitenbild. Um die gedruckten Seiten herum kommt ein Cover, das erstellen zu lassen wieder in den Händen einer anderen Verlagsabteilung liegt. Der Klappentext ist ebenso wie der Titel im Wesentlichen auch wieder Sachen des Verlages, des Verlages, der anschließend die Werbeaktionen plant und das Buch in die Buchhandlungen bringt.
Ein ganzes Team an Spezialisten, die dafür sorgen, dass am Ende ein fertiges Buch entsteht.

Im Normalfall. Das ist nämlich mittlerweile nicht mehr immer so. Im letzten Monat habe ich eine kleine Gruppe mutiger Autoren und Autorinnen kennengelernt, die nehmen das alles selbst in die Hand. Daphne Unruh, die gerade „Schattenmelodie“ den zweiten Band der „Zauber der Elemente“- Reihe veröffentlich hat, hatte mich eingeladen, einmal beim Berliner Self-Publisher-Stammtisch mit dabei zu sein. Es war wirklich spannend, die Geschichten der Autorinnen und Autoren auf ihrem Weg zum Self-Publishing-Erfolg zu hören. Von Hartz IV zur Bestsellerautorin, wo gibt es das sonst schon? Und sie machen wirklich alles selbst. Einige wie Daphne, schreiben nicht nur Geschichten, sondern erstellen auch ihre Cover selbst. Andere, wie z. B. Michael Meisheit, lassen sich die Cover nach eigenen Vorgaben designen. Allen gemeinsam war jedoch, dass sie selbst entscheiden, welchen Titel ihr Buch haben soll, was das Titelbild sein soll, wo und wie geworben wird und was es kosten soll. Die Self-Publisher, die ich kennengelernt habe, müssen sich auch um das Lektorat selbst kümmern, etwas was ja sonst auch ein Verlag übernehmen würde.

Lektorat. Ich muss zugeben, ich hatte eine Menge Vorurteile gegenüber selbst publizierten E-Books. Zu oft sind mir halb fertige Machwerke ohne Rechtschreibkorrektur und ohne erkennbares Lektorat auf meinen E-Book Reader geraten, die von der Geschichte her vielleicht ganz spannend hätten werden können, aber in dem Zustand, in dem sie angeboten wurden, das Wort „Buch“ einfach noch nicht verdienten. Nun gut, vielleicht hätte ich nicht immer bei den Umsonst-Angeboten zuschlagen sollen, da bin ich wohl selbst schuld. Ein Lektorat kostet eben Geld, das dann über den Buchpreis wieder herein kommen muss. Inzwischen jedenfalls habe ich eine Menge anderes gelesen, spannende Geschichten, die denen aus den Verlagen in nichts nachstanden. Mit Kira Gembri zum Beispiel konnte ich „Verbannt zwischen Schatten und Licht“ tauschen, das zu lesen mir viel Spaß gemacht hat. Daphnes „Schattenmelodie“ habe ich jetzt auch, nachdem wir schon den ersten Band, „Himmelstiefe“ getauscht hatten. Und als Nächstes muss ich mir unbedingt etwas von Eileen Janket besorgen, die ja auch in meinem Lieblingsgenre schreibt. Schade, dass ich keine Gelegenheit hatte, auch noch mal ausführlicher mit Nika Lubitsch und Rebecca Cantrell zu sprechen, die ein bisschen weiter weg saßen. Und wie ihr auf dem Foto seht, war selbst Matthias Mattig, der „Self-Publishing-Pabst“, zugegen.

(c) des Fotos: Mike Beuke

NaNoWriMo 2013 – Halbzeit

2013-Participant-Vertical-BannerWie läuft er jetzt, mein erster NaNoWriMo? Eigentlich wollte ich natürlich schon nach der ersten Woche eine Art ersten Eindruck schreiben, aber, tut mir leid, dazu hatte ich gar keine Zeit. Überhaupt keine! Ich bin nämlich ganz in meiner Geschichte versunken. Zum ersten Mal schreibe ich etwas, das Szene für Szene geplant ist und komme nicht dauernd ins Stocken, weil ich mich nicht entscheiden kann, wie es von dem Punkt aus weiter gehen soll. Ich habe auch ausprobiert, dass es mir hilft, an jedem Morgen zusätzlich zu notieren, was genau in der Szene passieren soll, die vor mir liegt. Dann kann ich schon mal kleine Konflikte und Wendungen skizzieren und das, was ich bereits einmal kurz durchdacht habe, schreibt sich anschließend so viel leichter.

Eigentlich hatte ich also einen guten Start. Die Szenen passten aneinander, ich kam nicht ins Stocken, irgendwas stimmte aber mit meiner Geschichte immer noch nicht. So am dritten Schreibtag dann teilte mir meine Hauptfigur endlich mit, warum sie die ganze Zeit handelt wie sie handelt. Das gab der Geschichte, an der ich so lange schon „herumgedacht“ hatte, endlich die Tiefe, die ich vermisst hatte. Damit hätte sich der NaNo also schon gelohnt. Ich hätte sozusagen aufhören können. Ziel erreicht. Das habe ich natürlich nicht, denn es gibt noch einen anderen Aspekt, der ganz wichtig ist: NaNo macht nämlich Spaß!

Es macht Spaß, zu sehen, wie der Strahl auf der Anzeige mit den geschriebenen Wörtern Tag für Tag länger wird. (Hey, ich habe die 30.000 geknackt!) Und es macht Spaß, fertig zu werden. Jeden Tag. Wenn der Balken für die Wörter an dem jeweiligen Tag grün ist, kann ich Tee trinken und ohne schlechtes Gewissen etwas anderes machen. Und trotzdem schreibe ich auf magische Weise schneller, als ich sonst geschrieben habe. Ob das an den „Pep-Talks“ liegt, den aufmunternden Texten, die erfolgreiche Autoren für uns NaNos geschrieben haben? Heute war wieder einer in meinem NaNo-Briefkasten. Oder liegt es an dem Gefühl, Teil einer Gemeinschaft zu sein? Vielleicht sind es auch die roten Herzchen, die mir meine jüngste Tochter für jeweils geschriebene 1000 Wörter in mein extra angelegtes NaNo-Heft klebt. Ich weiß es nicht. Aber es funktioniert.

Ein Problem habe ich nur. Ich habe vor lauter Begeisterung so schnell geschrieben, dass ich jetzt schon, nach etwas über 30.000 Wörtern, eigentlich am Ende meiner Geschichte angelangt bin. Die restlichen Wörter muss ich dann wohl zwischen das quetschen, das ich schon geschrieben habe. Die Maxime: „Weiter schreiben, nicht überarbeiten!“ funktioniert für mich also NICHT. Denn wenn ich das lese, was ich da in den Tagen zuvor geschrieben habe, stelle ich fest, dass wirklich ganze Sätze fehlen. Die habe ich wohl irgendwie beim Schreiben gedacht aber leider nicht aufgeschrieben. Neue Wörter haben also noch ausreichend Platz.
So, das war es als kurzer Zwischenstand. Ich muss nämlich jetzt leider unbedingt meine Geschichte weiter schreiben. Dringend!
Liebe Grüße

Nora Melling alias Rosalina Rabenfeder