Die Rohfassung eines neuen Romanes zu schreiben ist ein Abenteuer. Doch wie die meisten Abenteuer ist es nur in der Rückschau spannend. Dann nämlich, wenn man die langweiligen Passagen, die Strapazen und die Momente, in denen man einfach nicht wusste, wie es weiter gehen soll, weglässt. Jedes Jahr im November tun sich weltweit Autoren und welche die noch nicht wissen, dass sie welche sind, zusammen, und überwinden diese Strapazen gemeinsam. Vor einem weißen Bildschirm zu sitzen ist nicht halb so schlimm, wenn man weiß, dass es gleichzeitig es noch tausende andere tun. Und auch die „nicht so tollen“ Sätze, die leider die einzigen sind, die einem einfallen, schreibt man auf, weil man sonst die geforderte Anzahl von 1667 Wörtern pro Tag nicht voll bekommt. Natürlich konnte ich mir diese Gelegenheit, relativ schmerzfrei in den Besitz einer nagelneuen Romanrohfassung zu kommen, auch in diesem Jahr nicht entgehen lassen.
Mein Nanowrimo-Projekt in diesem Jahr soll wieder, wie schon Schattenblüte, romantische Fantasy werden. Meine Hauptfigur wird auf einen Mann treffen, der sich in eine Krähe verwandeln kann. Denn, wenn schon Gestaltwandler, warum dann nicht auch einer der Fliegen kann? Passend zu der Grundidee habe ich tolle Sticker bei zazzle gefunden und schon vor einer Weile bestellt. Jetzt kann ich mich an jedem Tag, an dem ich die 1667 Wörter schaffe, mit einem so tollen runden Aufkleber belohnen. Die Aufkleber kommen, wie schon im letzten Jahr, in das NaNoWriMo-Heft. Darin kann ich täglich meinen Schreibfortschritt festhalten. Und für jede erreichte tausend Wörter gibt es ein Herzchen.
Neu in diesem Jahr ist meine Schreibkiste. Da ich mit dem NaNoWriMo-Projekt des letzten Jahres noch nicht ganz fertig bin, muss ich also ab und an zwischen den beiden Geschichten hin und her wechseln. Es gibt also für jede Geschichte eine Pappkiste, die so groß ist, dass alles hineinpasst, was zu der jeweiligen Geschichte gehört. Notizzettel, A4-Ausdrucke, das NaNo-Heft, Bücher zum Thema, Gegenstände die mich inspirieren, einfach alles. Früher habe ich versucht, alles was zu einer Geschichte gehört, in einem Ordner abzuheften. Doch dann scheiterte ich regelmäßig an abgerissenen Zettelchen, auf denen ich schnell eine superwichtige Idee notiert hatte, Broschüren zum Thema und Ähnlichem. Ich glaube ich werde noch eine Weile bei meinen Schreibkisten bleiben. (Falls es euch interessiert: Meine sind von Ikea.)
So. Und jetzt werde ich mal meine Krähen-Schreibkiste öffnen und loslegen mit der Geschichte von Hanna, die Nicolas trifft. Auch wenn die Hauptfiguren bestimmt zwischendurch zigmal den Namen ändern werden.